Um den Ursprung des Begriffs Märchenwolle ranken sich einige Geschichten. Belegt ist, dass Wolle unter diesem Namen seit den 70er Jahren in Arbeitsheften und Unterlagen zur kreativen Betätigung in Waldorfkindergärten und Waldorfschulen benutzt wurde, sich von dort etabliet hat. Sicher ist auch, dass es von Anfang an um pflanzengefärbte Wollen ging. Märchenwolle ist in Bezug auf die Schafwolle eigentlich keine Qualitätsbezeichnung sondern ein Begriff, der die zukünftige Verwendung beschreibt.. Märchenwolle wurde eher nicht als Nassfilzmaterial gedacht. Vorzugsweise wurden einheimische Wollsorten, oft von kleinen Schafherden, verarbeitet und dabei waren die Nassfilzeigenschaften der Wolle nicht das zentrale Auswahlkriterium. Die Wolle wurde zudem oft mit Pflanzenfarben eingefärbt, was häufig die Filzbarkeit zusätzlich beeinträchtigt hat. Da aus diesem Material vor allem Märchenwollebilder gelegt und Figuren gewickelt wurden, musste die Wolle stabil sein, formbar und dennoch leicht und luftig. Es gibt – außer der Anforderung, dass die Wolle mit pflanzenfarben gefärbt werden kann – keinerlei Qualitätsaussagen oder Anforderungen zum Ursprung der Wolle. Letztendlich ist der Begriff “Märchenwolle” ein liebevolles Kunstwort.

Was man alles aus Märchenwolle entstehen lassen kann, das erzähle ich euch in einem weiteren Blogbeitrag.

Märchenwollebild Zwergenwald, 2001