Zu den zauberhaften Erinnerungen meiner Kindheit gehören die Abende, an denen ich mit einer Laterne ausgestattet, Sankt Martin auf dem Pferd folgen durfte. Ich mochte die Atmosphäre, die entstand, wenn viele gemeinsam singend und leuchtend durch die Straßen zogen.

Als meine Kinder so weit waren, wurden diese Umzüge leider oft zu einem Event für die Erwachsenen, die den Laternenzug der Kinder eher als Anlass für sich betrachteten, statt singende oder stille Begleitung für ihre Kinder zu sein. In den ersten Schuljahren liefen dann die Kinder allein mit ihrer Lehrerin und den Patenschülerinnen aus der 8. Klasse durch die Straßen und meine Kinder kamen – von Licht und Gemeinschaft  ganz berührt – zurück. Ein Erlebnis für sie allein. Etwas, was man erzählen kann, was man tagelang nachspielen kann…

Wann haben wir eigentlich verlernt unseren Kindern solche Momente ganz eigener Erfahrungswelten zu lassen? Wann haben wir verlernt in Gemeinschaft mal still zu sein, anderen wirklich zuzuhören und über ihre Wahrnehmungen zu staunen?

Ich wünsche euch lichtvolle Abende und Laternenfeste, die diesen Titel auch verdienen!