Eigentlich wollte ich nur den Februar einläuten lassen von den Schneeglöckchen.

Doch kurz nachdem ich die Schneeglöckchen-Anleitung für meine Filzinar-Teilnehmerinnen fertig gestellt hatte – Fotos im Kasten, Texte geschrieben, alles in das Begleitheft eingebunden – erreichte mich die Mail einer Winterkönig-Filzerin, die mich sehr berührte und nachdenklich machte.  Sie schrieb: „Ich muss immer so schmunzeln, wenn meine zwei Großen an unserem Jahreszeitentisch vorbei gehen, hängen bleiben und eine ganze Weile ganz genau alles beobachten. Da hüpft mein Herz“!

Genau darum geht es, dachte ich. Es geht beim Filzen für den Jahreszeitentisch nicht um neue Raumdekoration. Es geht auch nicht um „noch eine Spielecke“. Es geht darum, berührt zu werden.  Es geht ums Innehalten, um selbst geschaffene Bilder, die die Kinder in Ruhe betrachten können. Es geht um Stille und auch um das „drüber reden wollen“. 

Ein Jahreszeitentisch ist ein wenig so wie ein Bilderbuch, eine Vorlesegeschichte – nur das ich die Geschichte mit meinen Bildern erzähle. Jede selbst geschaffene Figur, jede selbst aufgebaute Landschaft strahlt die kreative Energie aus, die ich in den Schaffensprozess hineingebe. Die sich daraus entwickelnden Geschichten wirken lange nach, und nicht nur bei den Kindern.

Das zum Erschaffen der Figuren notwendige Filzwissen weiterzugeben, die Ergebnisse betrachten zu dürfen, das lässt MEIN Herz hüpfen.